Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

„Ein sehr lesenswerter Text von Moshe Zuckermann!“

… schreibt Jean-Theo und weiter:

„Ausserdem bin ich von dem Relaunch vom „M+R“ sehr angetan. Die Zeitschrift ist jetzt thematisch umfassender (alle Kultursparten betreffend) – ein echter „Sprung“ hin zu einem Magazin für „Gegenkultur“. 
Siehe Interview mit der Chefredakteurin Susann Witt-Stahl.“
.
Und hier der Text von Moshe Zuckermnann:
Deutsche Abgründe

Ein kleiner Schritt für Frankfurts Bürgermeister, ein großer Sprung für deutsche Normalisierer: Uwe Becker (CDU) demonstriert neues-altes Selbstbewusstsein und erklärt jüdische und andere Israelkritiker kurzerhand für »nicht willkommen« in seiner Stadt. Zu den unerwünschten Personen gehört der israelische Historiker und Sohn von Holocaust-Überlebenden Moshe Zuckermann, der in Frankfurt aufgewachsen ist. M&R bat ihn um eine Replik.

Vom 9. bis 10. Juni 2017 sollte in Frankfurt am Main eine Konferenz mit dem Titel »50 Jahre israelische Besatzung. Unsere Verantwortung für eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts« stattfinden. Veranstalter ist der Deutsche Koordinationsrat Palästina Israel (KOPI). Teilnehmen sollten Referenten aus Israel, Palästina und Deutschland. Die Konferenz wird, so wie es momentan aussieht, nicht abgehalten werden können. Sie ist bereits im Vorfeld abgewürgt worden. Eine Welle von Hass-Mails aus aller Welt und eine Diffamierungskampagne, deren Urheber auch vor Gewaltandrohungen nicht zurückschrecken, haben den Vermieter des Saals, in welchem die Konferenz stattfinden sollte, dazu bewogen, seinen Vertrag mit den Organisatoren zu annullieren und der Forderung nach einem Raumverbot nachzugeben. Warum? Weil die Veranstaltung als »antisemitisch« stigmatisiert worden ist. Von wem? Nun, diese Frage ist komplexer zu beantworten.

Es handelt sich um eine Konstellation von »Antisemiten-Jägern«, wie sie sich selbst gern apostrophieren, die mit dem real existierenden Antisemitismus nicht sehr viel zu schaffen haben, sich dafür aber umso gründlicher aufs Jagen spezialisiert haben. Da wäre zunächst die sogenannte Israel-Lobby, bestehend aus Vertretern der jüdischen Gemeinden in Deutschland mit der Rückendeckung der israelischen Botschaft, mithin des verlängerten Arms des israelischen Außenministeriums. Da wären die Reste der Randerscheinung der sogenannten »Antideutschen«, einer ehemaligen linken deutschen Bewegung, die es heute mittlerweile in Sachen überbordender Israelliebe und -solidarität mit jedem israelischen Faschisten aufnehmen kann. Da wären zudem das Medienestablishment, das sich mit der offiziellen Israelpolitik Deutschlands politischer Klasse darin verschwistert weiß, dass es Israels Politik nie konsequent kritisieren würde und, wie in diesem Fall der haarsträubenden Denunzierung, zumeist betreten wegschaut, wenn die Lappalie einer Verteidigung der freien Meinungsäußerung ansteht. Wer will schon »Antisemiten« verteidigen? Und es geht, wie gesagt, um die politische Klasse Deutschlands, die in diesem Fall vom Frankfurter Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) vertreten ist.

Weiterlesen hier, auf der Webseite von „Melodie und Rhythmus“.

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 09. April 2017 um 22:46 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Aufklärung, Friedensaktionen, Nation, NATO, Religion abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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Ein Kommentar

  1. Siehe auch:
    “Ein Vorfall am Otto-Suhr-Institut als Illustration zu Moshe Zuckermanns Buch “Antisemit! Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument””: https://wipokuli.wordpress.com/2015/05/16/ein-vorfall-als-illustration-zu-moshe-zuckermanns-buch-antisemit-ein-vorwurf-als-herrschaftsinstrument/
    Grüße

    Kommentar: Andreas Schlüter – 10. April 2017 @ 11:15

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