Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Heißer Herbst – Wo stehen wir? Wogegen und Wofür?

Mittwoch, 28. September 2022 von Webredaktion
Wann: Dienstag, 11. Oktober 2022, 18 Uhr
Wo: Kieztreff Wedding, Stralsunder Straße 6
13355 Berlin
Referent: Thomas Loch (Deutscher Freidenker Verband Sachsen-Anhalt)

Wir möchten versuchen, die Lage zu umreißen, in der diese Diskussion stattfindet:

Rasante hausgemachte Inflation, großflächige Zerstörung von Produktion, Handel und Lieferketten, Zusammenbruch der Energie- und Nahrungsversorgung, „Frieren und Hungern gegen Putin“ (also: „für die USA“), Dauerpropaganda zur Unterstützung eines offenkundig faschistischen Staates (Ukraine) und seines nicht gewinnbaren Krieges; das alles mit selbstverständlichem Auftreten der BRD als Kriegspartei – und nun ein offener Terrorakt zum Nutzen der Kriegstreiber gegen die deutsche und europäische Gasversorgung:

Auch unter den schwierigen deutschen Klassenkampf-Bedingungen ist es unübersehbar, dass Werktätige und Kleinunternehmer gemeinsam gegen die existenzbedrohende Regierungs-, EU- und NATO-Politik aufstehen. Das geschieht teilweise unter sehr bewussten Losungen, teilweise schwach organisiert und spontan. Es betrifft die Stimmungen im Lande auch da, wo noch nicht demonstriert wird. In anderen Ländern der EU dasselbe Bild, wobei die Proteste dort teilweise weiter fortgeschritten sind.

Es waren die herrschenden Kreise der BRD selber, die angesichts ihrer volksfeindlichen Politik das Gespenst von ‚Massenaufständen im Herbst‘ beschworen. Das geschah sogar durch den Mund jener Speerspitze, die am fanatischsten für die deutsche Beteiligung am dritten Weltkrieg gegen Russland und für den Faschismus trommelt: Außenministerin Baerbock brachte vor einigen Monaten das Wort  „Volksaufstände“ auf. Das wurde durch sämtliche NATO-Medien „in großer Sorge“ weiterverbreitet.

Daran ist zweierlei bemerkenswert.

Erstens, dass die herrschende Klasse selber einen „heißen Herbst“ herbeizuschreiben versuchte. Sie versuchte vorgreifend, Proteste gegen ihre Politik als „staatsfeindlich“, „rechts“ usw. abzustempeln und dann gegebenenfalls zu kriminalisieren, bevor sie überhaupt stattfanden. Vor dem Hintergrund des unbedingten Schulterschlusses mit dem ukrainischen und dem NATO-Faschismus kann aus dieser Stimmungsmache die Grundlage tiefgreifender Repressionen und Einschränkungen der Rede- und Versammlungsfreiheit erfolgen. Auch, wo es nicht zu Verboten kommt, ist die bekannte Methode einer Spaltung der Bevölkerung offensichtlich. Parallel wird versucht, Proteste weitgehend zu kanalisieren und unter die Losungen der Kriegstreiber zu bringen (so etwa die NATO-Demagogie vom „zu verurteilenden russischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“).
Zweitens ist daran bemerkenswert, dass diejenigen, die hier plötzlich von „VOLKSaufständen“ sprachen, bisher bei jeder Gelegenheit behaupteten, dass es so etwas wie ein „Volk“ gar nicht gebe.

Nun steht der Herbst vor der Tür. Die Liste von Protestkundgebungen in deutschen Städten ist bereits zu lang, um hier angeführt zu werden. Allein in Plauen und Lubmin waren am vergangenen Wochenende zusammengenommen über 10 000 Bürger auf der Straße, es kommen zahlreiche weitere Kundgebungen dazu, nicht nur an Wochenenden, nicht nur „im Osten“.

(more…)

Hauptfeind Religion? Oder eine neue „Kirche des Guten“?

Mittwoch, 07. September 2022 von Webredaktion

wir laden ein zu unsere Runde „Berliner Freidenker im Gespräch“, die diesmal an einem Samstag im Seminarraum 2 des ND-Gebäudes stattfinden wird:

Referent ist Sebastian Bahlo, Bundesvorsitzender des Deutschen
Freidenker-Verbandes e.V.

Wann: Samstag, den 10. September 2022 um 18 Uhr.
Wo: Seminarraum 2
Neues-Deutschland-Gebäude
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin (Nähe Ostbahnhof).

Vortrag und Diskussion gehen aus von Sebastian Bahlos Aufsatz „Die
Kirche des Guten“ im FREIDENKER-Heft 1-22 (April 2022).
Was mit ‚Kirche des Guten‘, als Instrument der Herrschaftssicherung,
gemeint ist, haben wir zunächst anhand der Themen
„Corona“ und „Klima“ erfahren müssen. Die neue Stufe beschreibt der Autor so:

„Daß in dem korrupten Sumpf mit einem gelernten Komiker als
Präsidenten, in die Armee eingegliederten Nazibataillonen und der
alltäglichen Terrorisierung der russischsprachigen Bevölkerung ‚die
Freiheit‘ oder ‚europäische Werte‘ verteidigt werden sollen – es ist zu
hoffen, daß Menschen übrigbleiben, die darüber einmal werden lachen
können.

Der irrationale Kult hat breite Massen erfaßt. Ein blaugelbes
Fahnenmeer bekundet seine bedingungslose Solidarität mit einem Land,
dessen Nationalisten schon in zwei vergangenen Weltkriegen von
Deutschland gegen Rußland ausgenutzt wurden. Der neuen deutschen
Religion fehlt auch nicht der Kreuzzugsgedanke.

Es fehlt ihr auch nicht die Inquisition.“

Bei diesen Feststellungen geht es nicht nur um die
Übertragung von Begriffen wie „Religion“ und „Kirche“ auf ein
anderes Gebiet. Wir wollen über Schlussfolgerungen diskutieren, die sich daraus für die Religionskritik ergeben. Im selben Text heißt es auch:

„Einerseits zielt Religionskritik nicht auf die Gesamtheit der
religiösen Erscheinungen ab. Andererseits zielt sie auch nicht nur auf
Religion im engeren Sinne ab. Wie … leicht ersichtlich wird, muß der
antireligiöse Kampf seinen Zweck verfehlen, wenn er andere
Erscheinungen, die zur Festigung einer idealistischen Weltanschauung,
zur Unterordnung des freien Denkens unter unhinterfragbare Dogmen und
zur Ausdehnung der Macht der dahinterstehenden Kräfte beitragen, außer
acht läßt. Es sind aber gerade derartige Erscheinungen außerhalb der
klassischen Religion, die jetzt in Deutschland dominieren.“

Ausgehend von diesen Beobachtungen wollen wir also der Frage nachgehen,
ob in der philosophischen, humanistischen und politischen
Auseinandersetzung mit der religiösen Weltanschauung die Religion
derzeit als Hauptfeind gelten muss – oder unter Umständen nicht auch
als Verbündeter. In welchem Verhältnis steht die neue „Kirche des Guten“ dazu?

Wie immer sind alle zu dieser öffentlichen Veranstaltung herzlich
eingeladen.

Zum Weltfriedenstag / Antikriegstag

Dienstag, 06. September 2022 von Webredaktion

Rede von Sebastian Bahlo,

Bundesvorsitzender des Deutschen Fredenker-Verbandes e.V.,

gehalten in Fankfurt am Main

Liebe Friedensfreunde,

ich grüße Euch zu dieser Veranstaltung des Deutschen Freidenker-Verbandes Hessen anläßlich des Antikriegstages, der traditionell am morgigen 1. September begangen wird.

An diesem Tag sollte der Protest gegen Kriegspolitik und Imperialismus durch ein möglichst breites  Bündnis verschiedener Kräfte der Friedensbewegung in die Öffentlichkeit getragen werden, Trennendes sollte in den Hintergrund treten, Aufrufe sollten so formuliert sein, daß sie die breitestmögliche Zustimmung der für Frieden Kämpfenden finden können.

Wir haben uns dagegen entschieden, die morgige Frankfurter Kundgebung am Opferdenkmal in der Gallusanlage unter Federführung des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Friedens- und Zukunftswerkstatt zu unterstützen. Es gibt Aufrufe, die schließen nicht nur vorsätzlich gewisse Teile der Bewegung aus, sondern die stellen auch das eigentliche gemeinsame Anliegen auf den Kopf. Wir meinen, daß es sich bei dem Aufruf, mit dem der DGB die morgige Veranstaltung bewirbt, leider so verhält. Bevor ich das näher begründe, holen wir aus dem Archiv eine Pressemitteilung, die der DGB vor 23 Jahren zum Antikriegstag 1999 veröffentlicht hat. Darin hieß es:

Der Kosovo-Krieg hat gezeigt, dass Bemühungen um die friedliche Beilegung von Konflikten an Grenzen stoßen können. Alle Versuche in Rambouillet und Paris, die serbische Staatsführung auf dem Verhandlungsweg zum Einlenken zu bewegen, scheiterten an der Haltung der serbischen Staatsregierung. Die Nato griff ein, weil die Völkervertreibung und der Massenmord durch Verhandlungen nicht gestoppt werden konnten.“

Der DGB machte sich damals die dreisten Lügen der NATO und der deutschen Schröder-Fischer-Regierung zueigen, die gezielt einen Vorwand zum völkerrechtswidrigen Aggressionskrieg der NATO gegen die Bundesrepublik Jugoslawien geschaffen hatten. Die angeblichen Verhandlungsversuche in Rambouillet waren nichts anderes als eine inakzeptable Erpressung, jugoslawische Sicherheitskräfte gingen rechtmäßig gegen die vom Ausland unterstützte kosovoalbanische Terrororganisation UCK vor, Vertreibung und Massenmord waren schließlich das Ergebnis des NATO-Bombenkriegs. Nicht einmal die Motive des Aggressionsbündnisses NATO stellte der DGB damals in Frage. (more…)

Unsere Sache ist gerecht!

Montag, 05. September 2022 von Webredaktion

 Antifaschistische Strategie gestern und heute

Liebe Anwesende, liebe Genossen,

ich danke der DKP Strausberg herzlich für die Einladung hier heute zu reden.

Euch, die Ihr seit Jahren diese in der Deutschen Demokratischen Republik errichtete Gedenkstätte lebendig erhaltet und gegen wiederholte Schändungen verteidigt, – Euch muss ich nicht erklären, worum es bei der geheimen Zusammenkunft von Antifaschisten am 24. August 1941 ging; auch nicht, warum unserer Gedenkversammlung in der heutigen Weltlage eine im Vergleich zu den Vorjahren besondere Bedeutung zukommt.

Der Versammlung vom August 1941 war der Überfall des faschistischen Deutschland und seiner Verbündeten auf die Sowjetunion vorausgegangen. Das war der Grund für diese Zusammenkunft. Das heißt: sie war zwingend, es ging um zwingende Fragen des Klassenkampfes und des antifaschistischen Widerstandes. Sie waren so zwingend, dass die Antifaschisten, die hier zusammenkamen, sehenden Auges dafür ihr Leben riskierten. Ein Verräter unter ihnen reichte aus, um sie dem Naziterror auszuliefern. Ein solcher hat sich gefunden.

Die über 50 Teilnehmer dieses denkwürdigen Treffens versammelten sich, lebten und starben erhobenen, nicht gesenkten Hauptes. Auch unter den Folterungen und Hinrichtungen durch die Faschisten.

Warum haben diese Märtyrer an der schwierigsten und gefährlichsten Klassenkampf-Front, von Verrätern umgeben, sowie von einer Propaganda, die – ähnlich, wie heute die NATO-Propaganda gegen Russland und China – aus allen Volksempfängern täglich phantastische Siege der faschistischen Wehrmacht verkündete, – warum haben sie ihre Gewissheit nicht verloren? Der Grund dafür war der einfache, klare und wahre Satz, den Ernst Thälmann zu einem seiner Gefängniswärter geäußert haben soll: „Stalin wird Hitler das Genick brechen.(more…)

Suche



Navigation

Themen

Blogroll

Hyperlinks

Neueste Beiträge

Archiv

Webseite abonnieren

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diese Webseite zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Meta

 

© Deutscher Freidenker-Verband e.V. Landesverband Berlin – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)