Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Distanzieren, Diffamieren, Spalten – Zwei „Linke“ in ihrem Element

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Die Spitzenfunktionäre der sogenannten „Linken“ in Sachsen-Anhalt gaben eine „Erklärung“ zu unserer Veranstaltung mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Partei Die Linke ab:

„Die Einladung zur Veranstaltung des sogenannten Freidenker-Verbands mit Anette Groth offenbart eine unzutreffende, strukturell antisemitische Perspektive und stellt sich implizit hinter die antisemitische BDS-Bewegung. Sie arbeitet mit verschwörungsideologischen Mustern, wo sie das Benennen von Antisemitismus als Versuch anonymer Herrschender beschreibt, die Meinungsfreiheit einzuschränken…. Wir teilen die seit langem bekannte Positionierung von Annette Groth ausdrücklich nicht und widersprechen dieser und den Behauptungen der Einladung des »Freidenker-Verbands« entschieden.“

Diese Bewertung ist ein Paradebeispiel für „betreutes Denken“, denn die Einladung wird dem geneigten Publikum ebenso die „Positionierung“ der Referentin vorenthalten. Es könnte ja zu anderen Schlüssen kommen als die vordenkende Parteiobrigkeit. Ihrem Text stellen sie die Behauptung voran, sie würden etwas „erklären“, das Gegenteil ist richtig: in Wirklichkeit vernebeln sie. Und nachdem sie den Leserinnen und Lesern die Möglichkeit zur eigenen Urteilsbildung vorenthalten, nennen sie den Veranstalter den „sogenannten Freidenker-Verband“. So scheint die Emanzipation nach ihrer Vorstellung zu funktionieren.

Wenn wir „sogenannten Linke“ schreiben, ist das zunächst eine Retourkusche für den „sogenannten Freidenker-Verband“. Es ist aber auch wohlverdient nach der antiemanzipatorischen Manipulation.

Tatsächlich haben die Freidenker zu einer Diskussion (Sonnabend, 13.10.2018, 10 Uhr, Jugendherberge Magdeburg, Leiterstraße 10) über die Frage eingeladen, ob wir zur Zeit eine „Umdefinition des Antisemitismus“ erleben, wie sie funktioniert und was der Zweck ist. Der Zweck: Kritik an der Politik Israels mundtot zu machen. Nicht durch „anonyme Herrschende“, sondern durch Merkel, die Springer-Presse und ihre Anhänger in der „Linken“, die sich hier geoutet haben.

„Die Ziele der Kampagne müssen als antizionistisch und antisemitisch eingestuft werden.“

Da lässt man also die Katze aus dem Sack: Wer den Zionismus kritisiert, soll als „antisemitisch“ diffamiert werden. Die kriegsverbrecherische und rassistische Politik der israelischen Regierung darf nicht kritisiert werden. Wer dies – gemeinsam mit vielen friedliebenden Israelis – tut, gegen den wird eine regelrechte Diffamierungskampagne gestartet. Ganz vorne dabei: Lippmann und Höppner. Das sind bestenfalls sogenannte „Linke“, eigentlich eine Schande für alle aufrechten Linken.

Unbeeindruckt von ihren Spaltungsversuchen werden wir gemeinsam mit der deutschen, der israelischen und internationalen Friedensbewegung weiterhin für einen gerechten Frieden in Palästina eintreten.

„Annette Groth spricht nicht in unserem Namen“, erfahren wir noch von unseren Helden Lippmann und Höppner. Da hat sie ja unverschämtes Glück gehabt.

 

Klaus Hartmann
Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes

Dieser Beitrag wurde am Montag, 15. Oktober 2018 um 10:41 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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4 Comments

  1. Eine gekonnte, zutreffende, souveräne Antwort.

    Kommentar: Elke Zwinge-Makamizile – 15. Oktober 2018 @ 11:26

  2. Eine gekonnte, zutreffende, souveräne Antwort auf zuviel „betreutes“ Denken und politisches Handeln.

    Kommentar: Elke Zwinge-Makamizile – 15. Oktober 2018 @ 11:31

  3. Danke Klaus Hartmann für Deinen Beitrag!!! Man muss gerecht urteilen! ! ! Die jetzigen NATO Manöver an der Russischen Grenze, , muss man auch auf das Schärfste verurteilen!! Das ist KRIEGSTREIBEREI!! War gerade in Moskau. Russen wollen FRIEDEN mit Deutschland und der Welt!! Als Beweis haben Russen ihr Militär nach dem Mauerfall abgezogen. AMERIKANER MIT ATOMWAFFEN !!HEUTE NOCH IN DEUTSCHLAND! ! NATO auflösen! !

    Kommentar: Christa Ebeling – 17. Oktober 2018 @ 17:53

  4. Die „Umdefinition des Antisemitismus“ hat als Hintergrund die Verleugnung des faschistischen Geschehen mit Scham- und Schuldgefùhlen. Erst spàt hat sich im Bewusstsein der Deutschen die Anerkennung der Ermordung von 6-7 Millionen Juden als sog. Holocaust eingepràgt. Wie auch immer letztendlich dieser Prozess zustande kam, stellt er dennoch einen Anfang zur Aufarbeitung der Verbrechen des NAZI-Regimes dar. Jedoch sofort passierte die Umfunktionierung zur Staatsràson mit Israel und somit die Legitimierung der Verbrechen an den unterdrùckten Palàstinensern, was Deutsche indirekt wieder zu (Mit-)Tàtern macht. Der Holocaust wirkt gegen sich selbst als Rechtfertigung von Verbrechen im Rahmen der imperialistischen US-Strategie in Nahost mit den Vassallen Israel und Deutschland. Bei diesem verworrenen Zusammenhang wird leicht etwas Wichtiges vergessen: Das verleugnete faschistische Verbrechen geht ùber den im Mainstream angesiedelten Holocaust hinaus. 27 Millionen Bùrger der Sowjetunion sind im sog. Vernichtngskrieg von Deutschen umgebracht worden. Dieses Verbrechen hat bisher nicht zu einer Staatsràson mit Russland gefùhrt, im Gegenteil: Russophobie wird nicht angeprangert, deutsche Truppen stehen ungefragt an der russischen Grenze, den fùrchterlichen Verbrechen wird von deutscher Seite nicht einmal gedacht.
    Ich meine, wir linken Freidenker sollten uns nicht in der Diskussion „Antisemitismus/Antizionismus“ verzetteln, sondern vielmehr mit einem deutlichen: UND die Diskussion erweitern, nàmlich die Verbrechen von Deutschen unter der faschistischen Diktatur begangen an den Bùrgern der Sowjetunion/Russland in den Fokus stellen, – nicht um Opfer gegeneinander zu relativieren, sondern um zu verdeutlichen: Zusàtzlich zum Holocaust gibt es noch bis heute weder geahndete, noch gesùhnte, ja noch nicht einmal anerkannte Verbrechen in unvorstellbarem Ausmass und unvorstellbarer Brutalitàt. Wenn sich dieser nicht angenommen wird, kann Deutschland nicht aus seiner Geschichte lernen und leicht zum „Wiederholungstàter“ werden.

    Kommentar: beate brockmann – 26. Oktober 2018 @ 20:05

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