Und mit dem „langweiligen Mädchen“ meint Putin ganz gewiss nicht Sacharowa, die gestern hier zu bewundern war.
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Es wäre schön, wenn uns neben der politisch so bedeutsamen Aussage Putins, auch sein Hinweis auf Ilf & Petrow interessieren würde. Ilf & Petrow („Zwölf Stühle“ (1928), „Das goldene Kalb“ (1931)), das ist Meistersatire. In Russland/der Sowjetunion gab und gibt es nicht nur Gogol für das 19. Jahrhundert und Bulgakow für das zwanzigste. Namen wie Andrej Platonow („Makar im Zweifel“ 1931), Jewgenij Schwarz („Der Drache“ (1943)), Daniil Charms („Fälle“ („Paradoxes“ 1983)) – ich nenne nur die, die ich selbst kenne und liebe – stehen für einen literarischen Kontinent des Satirischen und Surrealen, ohne den Europas Kultur ein Torso bleibt.
Und bitte unbedingt zuerst die Werke selbst lesen! In den literaturwissenschaftlichen Interpretationen geht es allzu oft und allzu zweckbestimmt um (literatur)politische Einordnungen.
Während der Friedensfahrt 2016 habe ich Andrej Platonows Grab auf dem armenischen Friedhof in Moskau besucht.
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