Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Transformation der Bildung – Berliner Freidenker im Gespräch

Donnerstag, 30. Januar 2020 von Webredaktion

wir laden ein zur nächsten Runde „Freidenker im Gespräch“.

Unser Thema ist „Die Transformation der Bildung“.

Referentin ist unsere Thüringer Freidenker-Genossin Annett Torres.

Wo: Kieztreff Wedding, Stralsunder Straße 6
13355 Berlin
Wann: Mittwoch, 12. Februar, 18 Uhr

Die Grundlage für den Zugang zu Bildung als Menschenrecht ist die Gewährleistung der grundlegenderen Rechte wie Zugang zu sauberem Trinkwasser, gesicherter Ernährung, sicherem und hygienischem Wohnen und einkommenssichernder Arbeit (etwa acht Stunden am Tag) und damit ausreichender finanzieller Möglichkeiten und Freizeit für die Kinderaufzucht und weitere individuelle Interessen. Von der aktuellen Weltbevölkerung leben noch etwa ein Sechstel in bitterer Armut.
Die industrielle Revolution in mehreren Etappen, die Erfindung des Buchdruckes, die Einführung einer allgemeinen Schulpflicht in mehreren Stufen (vierklassige, achtklassige, zehnklassige, zwölf- bzw. dreizehnklassige Allgemeinbildung), der öffentliche Zugang zu Bibliotheken und die Installation des Internetzes demokratisierten den Zugang zu Bildung.
Wir erleben heute die Entdemokratisierung der Bildung, die Verschärfung ihres Klassencharakters, ihrer Warenförmigkeit, ihre Privatisierung. Bildungsziele werden beseitigt und Fächer von den Inhalten her zertrümmert. Die neoliberal-marktkonforme Zurichtung des Bildungswesens hat weitreichende Folgen für die Wissensvermittlung und die Entwicklungsmöglichkeiten junger Menschen.
Annett Torres, Lehrerin für Mathematik und Physik, kann uns umfassende Einblicke in die Zerstörung des humanistischen Bildungsbegriffs in Zeiten von PISA vermitteln. Sie ist außerdem Mitglied der Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V.
Um unsere Referentin besser vorzustellen, folgt hier ein link zu einem ihrer Artikel von der Homepage der Thüringer Freidenker, der einen Aspekt der Gesamtproblematik beleuchtet: „Inklusion – der letzte schwere Schlag gegen das staatliche Schulwesen“:

https://www.thueringen.freidenker.org/index.php/kreisverbaende/kv-jena/texte/inklusion-der-letzte-schwere-schlag-gegen-das-staatliche-schulwesen/

Wir freuen uns auf Euren Besuch und unsere Diskussionen!

Dank Euch Ihr Sowjetsoldaten!

Dienstag, 28. Januar 2020 von Webredaktion

Berliner Freidenker zur „erinnerungspolitischen Wende“

 

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des von den deutschen Faschisten errichteten Vernichtungslagers Auschwitz (27. Januar 1945) durch die Rote Armee machte dieser Tage unter Internet-Benutzern ein Bild aus der Timeline des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ die Runde.

Dort steht zu lesen:

„Auschwitz war das größte Vernichtungslager der Nazis. Sie ermordeten dort mindestens 1,1 Millionen Menschen. Vor 75 Jahren wurde es von der amerikanischen Armee befreit.“

Die Empörung vieler Leser ließ einen Tag auf sich warten. Tatsächlich glaubten die meisten, es könne sich nur um eine „satirische Fotomontage“ handeln. Nachprüfung ergab: Der Spiegel hat diese ungeheuerliche Geschichtsfälschung tatsächlich zu verantworten. Dass das mit „Satire“ verwechselt werden konnte, ist bereits ein Symptom für die scheinbar selbstverständlichen Deformationen innerhalb des heutigen Propaganda-Universums. Noch die menschenverachtendsten Verleumdungen und Verfälschungen der Herrschenden können heute durchgehen, wenn man ihnen das Etikett „Satire“ aufklebt.

Inzwischen wurde das Bild gelöscht: das Publikum protestierte erfolgreich.

„Die amerikanische Armee befreite Auschwitz“ … bald wird es, wenn es in diesem Tempo weitergeht, wohl auch keine Fotos mehr geben, auf denen die Sowjetfahne über dem Reichstag wehte… Die Dreistigkeit der Geschichtsrevision nutzt Methoden, bei denen man nicht mehr weiß: handelt es sich nur um einen Testballon oder schon um die amtliche Doktrin des Regimes?

War es das, was der regierungskonforme Aufruf „Unteilbar“ meinte, als er lamentierte: „Was gestern noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist kurz darauf Realität“? Wohl nicht – die George-Soros-Netzwerke, die hinter der „Offene Gesellschaft“-Kampagne „Unteilbar“ wirken, stehen aufseiten der Kriegstreiber und antirussischen Hetzer. Unter der „kosmopolitischen“, „pro-europäischen“ Maske kommt der Chauvinismus immer unverhüllter zum Vorschein. (more…)

KEIN AUFMARSCHGEBIET GEGEN RUSSLAND! – Auch der Berliner Freidenker-Verband unterstützt diese Initiative

Dienstag, 21. Januar 2020 von Webredaktion

Aufruf

Kein Aufmarschgebiet gegen Russland

Zusammen mit dem Großteil unserer Bevölkerung wollen wir nicht länger zusehen, wie insbesondere das ehemalige Territorium der DDR als Aufmarschgebiet für neue Kriegsvorbereitungen gegen Russland missbraucht wird.

Schon heute stehen US- und Bundeswehrsoldaten im Baltikum nur noch 160 Kilometer vor St. Petersburg.

An „DEFENDER 2020“, der größten von vielen anderen geplanten US/NATO-Kriegsübungen an den Grenzen Russlands, sollen von Januar bis Mai 2020 allein 37.000 US-Soldaten teilnehmen.

Deutschland wird zur Drehscheibe der Transporte.

>Ein besonderer Affront: Der Aufmarsch fällt mit dem 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg zusammen.

Wir – eine parteipolitisch ungebundene Bewegung – stehen auf gegen die NATO-Kriegstreiber und ihre deutschen Handlanger. Jeder, egal wie alt, kann mitmachen und „Flagge“ zeigen gegen die Kriegstreiber, ob im heimischen Umfeld auf Marktplätzen, in Diskussionsgruppen oder an den Knotenpunkten der Transportwege der schweren NATO-Angriffswaffen.

Weitere Informationen zur Aktion „Kein Aufmarschgebiet gegen Russland“ unter:

. https://www.kein-aufmarschgebiet.de

 

 Den Aufruf als Flyer ansehen oder herunterladen (PDF-Dokument, ca. 77 KB)


IN MEMORIAM  GERNOT  BANDUR (1934 – 2019)

Montag, 06. Januar 2020 von Webredaktion

„Wir müssen weiterhin für die völlige Loslösung des Denkens aus den Fesseln der Religion eintreten, in bester Tradition Aufklärung betreiben, recht viele Menschen für unsere Ideen gewinnen. Entschieden haben wir gegen Nationalismus und Rassismus, gegen Neofaschismus sowie Terrorismus jeglicher Art anzukämpfen. Aktiv müssen wir gegen Kriege jeder Art, ideologische Kriegsvorbereitung …eintreten. … Wir lehnen Aberglaube, Mystizismus und Obskurantismus ab, aber wir wollen selbständiges Denken fördern, offene Diskussionen, kulturvollen Meinungsstreit.“ So heißt es in der Sonderausgabe 3-2004 unseres Verbandsorgans „Freidenker“, der Dokumentation eines Kolloquiums, mit dem der DFV im Januar 2004 den 60. Jahrestag der Ermordung seines Gründers und langjährigen Vorsitzenden Max Sievers beging. Sievers war am 17. Januar 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden von den Nazis wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ mit dem Fallbeil hingerichtet worden.

Der zitierte Text stammt von Gernot Bandur, damals Vorstandsmitglied des Berliner Landesverbands des Deutschen Freidenker-Verbandes, und trägt den Titel: „Freidenker und Sozialist Max Sievers – Eine politische Biografie“. Der am 15. Juni 1934 geborene Gernot Bandur wurde zunächst Lehrer, später Diplom-Historiker und wissenschaftlicher Bibliothekar und hat wohl Zeit seines Lebens über die Bestrebungen linker Politiker gegen den Einfluss der Kirchen im Staat gearbeitet und geforscht. Den Kampf gegen das bis 1911 geltende Verbot der Feuerbestattung, das ursprüngliche Kernziel der Freidenkerbewegung, beschrieb Bandur mit ausführlichen Texten über seine Vorkämpfer Adolph Hoffmann und Max Sievers. Seine Beschäftigung mit Adolph Hoffmann war auch biographisch begründet. Sein Großvater Franz Bandur (1874-1964) gehörte zur revolutionären Volksmarinedivision von 1918 und sein Vater Helmut Bandur (1905-1990) hatte noch selbst in Hoffmanns kleinem Buchladen Schriften gekauft. Seit 1966 arbeitete Bandur mit anderen am „Biographischen Lexikon zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, das vom Institut für Marxismus/Leninismus beim ZK der SED herausgegeben wurde und im Dietz Verlag Berlin erschien. Seine Faszination für die Persönlichkeit Hoffmanns hat ihn auch nach der „Wende“ 1989 nie losgelassen. Eine Vorstufe seiner Studien veröffentlichte er 2000 im Selbstverlag unter dem Titel „Adolph Hoffmann – feuriger proletarischer Vulkan“, die gesamte Studie sollte 1989/90 in einer Reihe des Stadtmuseums Halle publiziert werden, wurde aber – wie ihr Autor – ein Opfer der „Wende“.

Zu Veranstaltungen der Berliner Freidenker, die er lange mit seinem großen Wissen und seiner sachlich-ruhigen Art belebt hatte, konnte Gernot Bandur schon länger nicht mehr kommen. Anfang 2019 starb seine Frau, er selbst lebte seit Oktober 2018, gesundheitlich angeschlagen und fast erblindet, zuletzt in einem Seniorenheim, wo er am 17. Dezember 2019 verstarb. Man mag es kaum einen Zufall nennen: Seine Bestattung findet statt am 76. Todestag von Max Sievers, dem 17. Januar 2020 auf dem Bartholomäus-Friedhof in Berlin-Weißensee um 10.15 Uhr. In unseren Köpfen wird er unvergessen bleiben.

Die Verteidigung der Aufklärung ist die Verteidigung der DDR

Freitag, 03. Januar 2020 von Webredaktion

Anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag der DDR am 7.Oktober 2019 veröffentlichte das OKV eine, inzwischen vergriffene Broschüre, die seinen Mitgliedsverbänden Gelegenheit zur Selbstauskunft gab. Hier folgt der Text der Berliner Freidenker:

 

Die Verteidigung der Aufklärung ist die Verteidigung der DDR

Seit dem 1. Juni 1991 sind die Freidenker wieder in einem gemeinsamen Deutschen Freidenker-Verband und Landesverbänden in allen Bundesländern vereinigt. Die Freidenker sind ein „Ost-West-Verband“, d.h. wir haben unseren Zusammenschluss 1991 als Kontrastprogramm zu der in anderen Organisationen üblichen „feindlichen Übernahme“ organisiert – verbindlich sind Anerkennung der jeweiligen Geschichte und Identität, Ost-West-Parität bei der Besetzung aller Leitungsfunktionen. Der deutsche Freidenker-Verband ist eine Weltanschauungsgemeinschaft. Wir betrachten Aufklärung als die Hauptaufgabe unserer weltanschaulichen Tätigkeit. Welche Weltanschauung ist gemeint – und was meinen wir mit Aufklärung? (more…)

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