Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Ukrofaschismus? Deutscher Faschismus? NATO-Faschismus? Welt-Faschismus? – Begriffsklärungen als Voraussetzung für eine antifaschistische Strategie.

Montag, 30. Mai 2022 von Webredaktion

wir laden herzlich ein zur nächsten Runde „Berliner Freidenker im Gespräch“ unter dem Titel:
„Ukrofaschismus? Deutscher Faschismus? NATO-Faschismus? Welt-Faschismus? – Begriffsklärungen als Voraussetzung für eine antifaschistische Strategie.“

Darüber wollen wir nach einem einleitenden Referat von Klaus Linder diskutieren.

Wann: am Dienstag, den 14. Juni, um 18 Uhr
Wo : Kieztreff Wedding, Stralsunder Straße 6
13355 Berlin

Wir möchten noch einmal, im Sinne unserer Freidenker-Programmatik, einen Aufschlag zur Richtigstellung der Begriffe versuchen. Dabei geht es auch um die Fragen: Was ist zu unterscheiden mit „Tendenz der Faschisierung“, „Vorbereitende Etappen des Faschismus“, „Faschismus an der Macht“? Wie sind die Haupttriebkräfte des Faschismus, seine jeweiligen Akteure/Speerspitzen und der Inhalt seiner Ziele zu definieren? Von welchen Herrschaftsmethoden reden wir? Wie ist der Gegner zu identifizieren, um ihn wirksam bekämpfen zu können und wie akut ist die Gefahr?

Den Ausgangspunkt gibt ein Zitat des Sekretärs des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, vom 24. Mai 2022: „Wäre die Ukraine unabhängig geblieben, anstatt von dem derzeitigen Marionettenregime regiert zu werden, das davon besessen ist, der NATO und der EU beizutreten, hätte sie den gesamten Nazi-Abschaum schon längst aus ihrem Land vertrieben.“

Die Aussage ist klar: Patruschew stellt den ukrainischen Faschismus in Zusammenhang mit Souveränität und nationaler Selbstbestimmung. Er stellt keineswegs bloß „zurückgebliebene Volksschichten“ der Ukraine an den Pranger, sondern macht als Triebkräfte dieser Faschisierung die Mächte hinter NATO und EU aus.

Nun hat die Dauerpropaganda für den Stellvertreterkrieg von USA/NATO gegen Russland dafür gesorgt, dass nach acht Jahren dieses Regimes das Offensichtliche vielfach erst wieder freigeschaufelt werden muss: nämlich, dass wir es in der Ukraine sowohl mit Faschisten als auch mit Faschismus zu tun haben.

Diese Tatsache kann auch von Verstockten nicht mehr in Abrede gestellt werden, zumindest oberflächlich, spätestens seit nahezu 2500 Kämpfer des Asow-Regiments bei Mariupol kapitulierten und der einfachste Ententest an ihnen durchgeführt wurde: Was aussieht wie ein Nazi, sich benimmt wie ein Nazi, über acht Jahre offen geredet und „Untermenschen“ terrorisiert hat wie ein Nazi – das ist nun mal ein Nazi.

Aber wäre mit diesem Nachweis die eigentliche Aufgabe der Identifizierung unseres Hauptgegners im antifaschistischen Kampf schon geleistet? Wenn die von Patruschew genannten Mächte in der Ukraine verhinderten, den Faschismus auf den Müllhaufen zu werfen, wie groß ist die Gefahr, dass dieselben Mächte ihn auch in Deutschland an die Macht bringen, und von wem geht sie hierzulande im besonderen aus? Um den Grad der faschistischen Gefahr zu ermessen, wird es nötig sein, auf ihre ökonomischen und politischen, ihre materiellen Wurzeln zurückzukommen, und sie nicht nur an äußeren Zeichen, Symbolen, ‚Traditionen‘ festzumachen. Liegt die Faschismus-Diagnose nur „gerichtsfest“ vor, wenn Leute über und über mit Hakenkreuzen, SS-Totenköpfen, schwarzen Sonnen, Hitler- und Banderaköpfen tätowiert sind? Sind das nur angegliederte Randerscheinungen in einem Staat, der im übrigen nicht faschistisch wäre? Und wenn wir nur auf der Ebene äußerer Symbole bleiben: Was ist dann mit den vermeintlichen ‚Antifaschisten‘ in Deutschland, die vor kurzem z.B. noch Eltern von Kindern mit Zöpfen in Kindergärten als „völkisch“ und „nazi-affin denunzierten, ebenso wie sie Kritiker von Klima-, Corona-, „Impf“notständen , aber auch EU-Gegner allgemein als „rechts“ und „nazi“ anprangern, – und sogenannte „antifaschistische Gegendemos“ gegen all das organisierten, um nun „Friedensdemos“ unter gelbblauen Fahnen, Bandera-Grüßen, „Heil Ukraine“-Rufen  und schwarz-roten Fahnen abzuhalten? Sind etwa die vehementesten Unterstützer des ukrainischen Faschismus und des NATO-Kriegs gegen Russland, die deutschen Grünen und ihre angehängten NGOs und Bewegungen, aus der Faschismus-Diagnose ausgenommen, nur weil sie zu Hause statt der Nazi-Tattoos ihrer Schützlinge lieber Regenbogen- und EU-Fahnen tragen? Wenn nicht, wo liegen dann die Berührungspunkte zwischen Rassismus und dem Kult unzähliger „Identitäten“?

Diese Fragen sind vor dem Hintergrund zu stellen, dass hier die gleichen Mächte die Vorherrschaft ausüben wie, nach Patruschew, in der Ukraine. Nicht zuletzt ist zu untersuchen, wer die sozialen Träger, die mögliche Massenbasis eines Faschismus wären, oder ob er ohne eine solche Basis errichtet werden kann. Und damit stellt sich als Ausblick die für uns vielleicht dringendste Praxis-Frage für weitere Diskussionen: die nach den antifaschistischen Gegenkräften in unserer Gesellschaft und den Klasseninteressen, anhand derer sie in Erscheinung treten.

Hier das vollständige Interview mit dem erwähnten Zitat von Nikolai Patruschew:
https://seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/die-wahrheit-ist-auf-unserer-seite-nikolai-patruschew-ueber-den-zeitpunkt-der-sonderoperation

Mit freidenkerischen Grüßen

der Landesvorstand der Berliner Freidenker

Den Faschismus zu bekämpfen ist die Pflicht jedes ehrenhaften Menschen

Montag, 02. Mai 2022 von Webredaktion

Stellungnahme der seit 2014 in der Ukraine verbotenen marxistischen Organisation Borotba zum Tag des Sieges über den Faschismus

Am 9. Mai jährt sich der 77. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland.

Fast ein Jahrhundert trennt uns von diesen Ereignissen. Allerdings sehen wir gerade, welch riesige Auswirkungen sie weiterhin auf die gesamte Weltgesellschaft haben.

Der zweite Weltkrieg hat nicht „einfach so“ begonnen. Er kam nicht aus dem Nichts. Ein Knäuel von Widersprüchen in der internationalen Politik führte ihn herbei, die man nicht mit diplomatischen Mitteln zu lösen, sondern mit Hilfe des Krieges zu zerhauen versuchte.

Die Ursachen, die die Welt vor über 80 Jahren in Unterstützer der Ideen des Nazismus und Antifaschisten zerteilten, bestehen auch heute. Westliche Konzerne und Finanzkapital, die jahrelang Hitler bewaffneten, schufen eine kriegsfähige Armee, um sie gegen diejenigen zu richten, von denen sie sich bedroht fühlten: gegen die Sowjetunion.

Jetzt sehen wir genau dasselbe: Westliche transnationale Konzerne und Finanzkapital haben im Lauf der letzten 8 Jahre ständig gesteigert eine Armee von Nazis, Parteigängern der weißen Vorherrschaft, geschaffen, um sie gegen Russland zu richten. Mehr als 120.000 gut motivierte Kämpfer, vollgepumpt mit ultrarechter Propaganda, wurden an den Grenzen der Volksrepubliken Lugansk und Donezk (LPR und DPR) zusammengezogen und bereiteten sich darauf vor, die friedlichen Zivilisten des Donbass und der Krim zu töten, genau wie ihre Vorgänger 1941.

Jedoch – es wurde nicht zugelassen, dass dieses geschieht.

Wenn wir heute über den Prozess der Entnazifizierung reden, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen, die vor 80 Jahren zum Weltkrieg geführt haben und die es immer noch auf der Welt gibt.

Es ist wichtig zu erkennen, dass in der Ukraine nicht Russland gegen die Ukraine kämpft, sondern zwei politische Strömungen gegeneinander kämpfen: die nazistische und die antifaschistische. Genau deshalb strömen Tausende von ultrarechten Militanten aus dem ganzen Planeten unter Runen und Hakenkreuzen in die Ukraine. Genau deshalb sehen wir an Soldaten der russischen Spezialeinheiten Tressen mit Hammer und Sichel und an Panzern – rote Fahnen des Sieges.

Wir möchten an unsere Brüder und Schwestern aus anderen Ländern der Welt appellieren:

Genossen! Erkennt! In der Ukraine kämpfen wir auch gegen eure Feinde. Gegen die, die auch aus euren Heimatorten kamen. Gegen die Nazis von Amerika und Georgien, gegen die Ultrarechten aus Polen und Schweden. Gegen diejenigen, die von spanischen und litauischen Ausbildern ausgebildet wurden.

Wir wissen, dass heute in der Ukraine über die Zukunft der gesamten Menschheit entschieden wird!

Und wir bitten euch, nicht zu schweigen!

Der 9. Mai ist der Tag des Sieges über den Faschismus! An diesem Tag rufen wir alle auf, auf die Plätze eurer Städte zu gehen, um den Antifaschisten Spaniens Tribut zu zollen, die in den Schlachten gegen Franco fielen, den italienischen Partisanen, die gegen Mussolini gekämpft haben! Den Kämpfern der griechischen Volksbefreiungsfront (ELAS), den Antifaschisten der Volksbefreiungsarmee Jugoslawiens! Den Gefangenen der Konzentrationslager und den Teilnehmern am Aufstand des Warschauer Ghettos!

Wir rufen auf zu Gedenk-Kundgebungen an diejenigen, die nicht aufgegeben haben! In Erinnerung an Ernst Thälmann, Aris Velouchiotis, Bruno Buozzi, Jean Moulin und Millionen andere, die durch den Nazismus gestorben sind!

Heute, wie vor 80 Jahren, ist die Welt in zwei Hälften aufgeteilt: Unterstützer des Nazismus und ihre Gegner. Wir wissen, dass Ihr auf der richtigen Seite steht!

Zeigt es allen am 8. oder 9. Mai 2022, indem ihr mit hoch erhobenen roten Fahnen und St. Georgsbändern auf die Plätze eurer Städte geht!

Wir werden siegen!

Quelle: http://www.borotba.su/fight-fascism-2022/

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