Am 7. März 1982 starb, viel zu früh, der große Regisseur Konrad Wolf. Er war der Sohn des kommunistischen Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf und der Bruder von Marcus Wolf. Die Familie Wolf musste 1933 nach Frankreich emigrieren und lebte ab 1934 im Moskauer Exil. Dort besuchte er die deutsche Schule und erwarb die sowjetische Staatsangehörigkeit. 1943 meldete sich Konrad Wolf, siebzehnjährig, zur Roten Armee. Er kehrte als Offizier derselben nach Deutschland zurück und wurde am 22. April 1945 der erste sowjetische Stadtkommandant von Bernau.
Seine Kriegserlebnisse beschrieb er später in dem beeindruckenden Film „Ich war neunzehn“ (1968). Das Verhältnis zwischen Deutschen und Russen beschäftigte ihn Zeit seines Lebens.
Er arbeitete als Regisseur bei der DEFA, wo er vor allem anspruchsvolle und kritische Gegenwartsfilme drehte.
Konrad Wolf war Präsident der Akademie der Künste der DDR (1965 bis 1982) und ist Ehrenbürger von Bernau bei Berlin.
Konrad Wolf Retrospektive zum 30. Todestag
Sehr geehrter Herr Präsident Klaus Staeck,
aus Anlass des 30.Todestages von Konrad Wolf, des großen Künstlers und ehemaligen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird in Bernau eine kleine Gedenkfeier an der Konrad-Wolf-Stele im Stadtpark stattfinden.Konrad Wolf ist Ehrenbürger der Stadt Bernau und sein Werk wird von vielen engagierten Menschen lebendig erhalten.
Mit Freude haben wir von einer Filmwoche im April in Berlin gehört.
Gerne würden wir wissen, ob und in welcher Form die Akademie der Künste an diesen Gedenktag erinnert.
Wir bitten Sie darüber um Auskunft.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Uta Mader
Mitglied im Deutschen Freidenker-Verband
Am 7. März 1982 starb DEFA-Regisseur Konrad Wolf
Vor dreißig Jahren starb 56-jährig DEFA-Regisseur Konrad Wolf, der wie kein anderer die Auseinandersetzung mit dem Nazismus und seinen Folgen – Welteroberungskrieg, Völkermord und Juden-Genozid – zu seinem Lebensthema erhob. Immer wieder thematisierte er dabei das Verhältnis von Deutschen und Sowjetbürgern, so auch 1957/58 im »Wismut«-Film »Sonnensucher«, der nach sowjetischem Einspruch lange nicht gezeigt werden durfte.
Wolf bereicherte die DEFA-Personnage um unvergessliche russische Gestalten. In »Mama, ich lebe« begleitet ein litauischer Professor und Major (Donatas Banionis) vier Kriegsgefangene aus einem Antifa-Lager, nun in sowjetischer Uniform, auf der Bahnfahrt zum Fronteinsatz. Ein Partisanengeneral (Iwan Lapikow) bewirtet diese seltsamen Deutschen aus seinem Proviantköfferchen mit Schwarzbrot und Honig vom heimischen Schwarm. Als einer vom künftigen sozialistischen Deutschland spricht, denkt er laut: »Das wird ein merkwürdiger Sozialismus sein.«
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