Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Die Welt in der man leben möchte – von Robert Steigerwald

Dienstag, 11. April 2017 von Webredaktion

Der folgende Text von Robert Steigerwald gehört durchaus in den Themenumkreis unseres nächsten Freidenkergesprächs „Wie wollen wir leben?“.

Zunächst benennt Steigerwald den „Komplex der vorhandenen globalen Probleme“ in seiner Widersprüchlichkeit und charakterisiert ihn an Hand von etwa zehn Kennzeichen. Er führt vier Gründe an zum Beweis, dass „die Probleme, die die gegenwärtige Situation kennzeichnen, sich grundsätzlich von allem unterscheiden, was uns aus der Vergangenheit bekannt ist“. Die skizzierten Probleme, so Steigerwald, terndieren zu krisenhafter Zuspitzung. „Unter dem Blickwinkel einer Perspektivprognose lässt sich alles, was oben gesagt wurde, in Form einiger Wahrscheinlichkeitsszenarien darstellen“, erklärt der Autor und stellt vier solche Szenarien vor.  

Die kritische Sichtung dieser Szenarien bringt Steigerwald zu dem Schluss, dass „unter den rückwirkenden Faktoren … subjektive Aspekte des Kampfes zwischen den fortschrittlichen und reaktionären Kräften der Welt eine ausgesprochen große Rolle (spielen)… Deshalb muss der Forscher unbedingt den normativen Aspekt und vor allem solche Faktoren wie die Zielsetzungen, die Planungen, die laufenden Entscheidungen politischen Charakters in Betracht ziehen.“ 

Und weiter: „Wenn man auf dem Boden einer wissenschaftlichen Prognose bleibt, muss man sich unweigerlich auf ganz allgemeine, grundsätzliche qualitative Charakteristika jener Welt der Zukunft beschränken, die man sich wünschen kann. Die ausschlaggebende Charakteristik setzt sich aus folgenden Parametern zusammen.“ Folgend werden 16 Parameter formuliert. 

Ein schon etwas älterer Diskussionsbeitrag, der gleichwohl viele bedenkenswerte Anregungen enthält. 

 

Der Komplex der vorhandenen globalen Probleme lässt sich in ganz allgemeiner Form als objektiv bestehender und subjektiv zunehmend erkannten Widerspruch zwischen dem gegenwärtigen Zustand der Natur, der Weltwirtschaft, der Kultur und der Politik (einschließlich der internationalen Beziehungen und der Tätigkeit der internationalen Organisationen) und dem real möglichen Zustand charakterisieren, der sich aus der Sicht der Interessen von Milliarden Menschen, ausnahmslos aller Völker, ja der ganzen Menschheit von dem jetzigen weitestgehend positiv unterscheidet.

Kennzeichnend für den gegenwärtigen Zustand sind:

– das Weiterbestehen haarsträubender sozialer Ungerechtigkeit, sozialer Ungleichheit, der Unterordnung des Menschen und der Unterdrückung der Persönlichkeit in weiten Gebieten der Welt;

– die wachsenden Ausmaße des Wettrüstens, das nicht nur einen immer größeren Teil der menschlichen Arbeit und ihrer Produkte beansprucht, sondern auch die Gefahr vergrößert, dass die Menschen in einem neuen Weltkrieg in Massen sterben werden;

– die Armut des weitaus größten Teils der Erdbevölkerung und der Umstand, dass eine große Anzahl von Menschen am Rande eines Hungerdaseins lebt beziehungsweise im wahrsten Sinne des Wortes am Hungertuch nagen muss;

– die Erschöpfung leicht zugänglicher Vorräte an Bodenschätzen und die (infolge eines ganzen Komplexes komplizierter ökonomischer und politischer Ursachen) stürmisch wachsenden Energie-, Rohstoff- und Materialkosten;

– die zunehmende Verschmutzung der Umwelt, die für das Leben und die Gesundheit der Menschen ausgesprochen negative Folgen hat;

– wachsende Arbeitslosigkeit, von der gegenwärtig, (zusammen mit den Familienangehörigen der Erwerbslosen) viele Hunderte Millionen Menschen betroffen sind, ganz zu schweigen von der so genannten versteckten Arbeitslosigkeit in den ländlichen Gebieten, die eine noch größere Anzahl von Menschen erfasst;

– spontane Urbanisierung, widernatürliche Konzentration gigantischer Menschenmassen in den Großstädten einerseits und der Verfall der Dörfer andererseits, wobei die Auswirkungen für die Wirtschaft, Ökologie, Kultur und soziale Psychologie der Menschen in beiden Fällen äußerst negativ sind;

– akute Unzulänglichkeit des Systems der Volksbildung und gigantische Ausmaße des Analphabetentum sowie allgemein recht niedrige physische, soziale, alltägliche und geistige Kultur der Menschen;

– akute Unzulänglichkeit des Gesundheitsschutzes und vorzeitiges Massensterben von Menschen (ganz besonders von Kindern);

– wachsende Ausmaße asozialer Erscheinungen („abweichendes Verhalten“), einschließlich der Rauschgiftsucht, des Rowdytums, der Korruption, der Schwarz Märkte, der Kriminalität und so weiter

Hinzufügen muss man noch die ungenügende Effektivität der Tätigkeit der internationalen Organisationen, denen man mehr Autorität wünschen möchte und von denen man konstruktivere und wirksamere Aktivitäten erwarten darf.

Die gegenwärtige Wirklichkeit erscheint Weltmaßstab tendiert in ihren Grundaspekten in ihren wichtigsten Elementen dazu, dass die gegenwärtige problembeladene Situation in eine kritische hinüberwächst. Man muss darauf hinwirken, dass die internationale Öffentlichkeit die Probleme wie die oben dargelegten erkennt und einen aktiven Kampf für deren Lösung entfaltet. Es liegt auf der Hand, dass die Probleme, die die gegenwärtige Situation kennzeichnen, sich grundsätzlich von allem unterscheiden, was uns aus der Vergangenheit bekannt ist.

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Wort zum Sonntag #50 – Everybody knows und Lisa Fitz

Sonntag, 09. April 2017 von Webredaktion

Leonard Cohen (1934-2016)

Das „Wort zum Sonntag“ sind diesmal  „Zwei Worte zum Sonntag“. Leonard Cohen hatte mich gleich mit seinen ersten Worten „eingefangen“, und so wollte ich ihn unbedingt „bringen“. Aber sein Song ist länger als fünf Minuten und am Ende lastete er mir auf dem Gemüt.

Dagegen ist das Gespräch mit der intelligenten aufrichtigen Lisa Fitz, die soviel Menschlichkeit ausstrahlt, ein Gegengewicht und zugleich eine Erholung.

Beide „Worte“ zusammen genommen bringen, hoffe ich, etwas Licht und Wärme in unseren Sonntag.

12.4.2017 – „Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

Mittwoch, 05. April 2017 von Webredaktion

Achtung!!! – Neuer Ort, neue Uhrzeit – Achtung!!!

Liebe Freidenkerin, lieber Freidenker, liebe Freunde, wir laden herzlich ein zu unserer nächsten öffentlichen

Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

am Mittwoch, dem 12April 2017, 18.00 Uhr

im Kieztreff Mitte, Stralsunder Straße 6, 13355 Berlin*

zum Thema:

„Wie wollen wir leben?“

Unser Gesprächspartner ist Klaus Hartmann,

Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes

 

(Unser Thema geht auf den gleichnamigen Beschluss des Verbandstages 2016 zurück. Wir dokumentieren hier den einstimmig angenommenen Antrag „Wie wollen wir leben?“)

Weniger denn je soll unser Treffen im April eine akademische Veranstaltung werden. Dafür steht nicht zuletzt Klaus Hartmann, der allemal lieber das Gespräch, auch das Streitgespräch, sucht als ewige Wahrheiten zu verkünden. Unsere Diskussionen bisher deuten darauf hin, dass drei große Problemkreise besonderes Interesse finden. Diese sind:

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Nächste Potsdamer Freidenkerrunde!

Dienstag, 04. April 2017 von Webredaktion
*
Wann: Donnerstag, den 6. April 2017 ab 19:00 Uhr Smalltalk und gemeinsames Essen ab ca. 20:00 Uhr  Diskussion
 *
Wo: China Haus, Potsdam, Zeppelinstr. 147 (am Bahnhof Charlottenhof in Potsdam West, sehr gut zu erreichen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Tram 91, 94, diversen Bus-Linien und diversen Regionalbahnen der Deutschen Bahn)
*
Thema:

Natur, Mensch und Gesellschaft – eine ganzheitliche Betrachtung“

 
Referent: Roland Dames
*
Roland Dames, Jahrgang 1964, Dipl.-Physiker, ist auch Autor eines Buches zu diesem Thema: https://www.amazon.de/dp/3734783100
*
Weitere Informationen hier.

Mensch und Tier: Der kleine, unfeine Unterschied

Sonntag, 02. April 2017 von Webredaktion

Auch Tiere haben eine Art Gerechtigkeitsempfinden, und auch Tiere kennen die Arbeitsteilung: Wo bleibt das Besondere des Menschen? – ein Beitrag des Wissenschaftsjournalisten Ori Schipper im (oft anregenden) Wissenschaftsmagazin „UniPress“ der Universität Bern.

Im Artikel verlinkt ist das folgende Video, dass zeigt, wie ein Affe „ungerechte Behandlung“ ablehnt:

Sind das nicht Hintergrundinformationen, die wir in unseren Diskussionen um Tierrechte und Antispeziesismus berücksichtigen sollten?

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