Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Glyphosat – wie ein Gesundheitsrisiko von Amts wegen geleugnet wird

Mittwoch, 15. März 2017 von Webredaktion

Am 15.3.2017 wird in Brüssel ein Gutachten der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vorgelegt, das für die Entscheidung über Verbot oder Weiteranwendung von Glyphosat von großer Bedeutung sein soll.

Im folgenden Gastbeitrag legt Ulf Rassmann die mit Glyphosat (und Monsanto) verbundenen Risiken dar

Glyphosat (Handelsname für N-Phosphonomethylglycin) ist ein Breitbandherbizid, entwickelt und patentiert durch die Firma Monsanto und seit 1974 auf dem Markt. Inzwischen sind die Patente abgelaufen und die Chemikalie wird von zahlreichen Unternehmen produziert und als Unkrautvernichtungsmittel verkauft. Mit der zunehmenden Anwendung gentechnisch veränderter Pflanzen mit Glyphosat-Resistenz in der Landwirtschaft hat sich die ausgebrachte Menge enorm vergrößert.

Die biologische Wirkung von Glyphosat besteht in der Blockade des Enzyms 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase (EPSPS). Dieses Enzym brauchen Pflanzen und eine Vielzahl an Mikroorganismen, um die Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan zu synthetisieren. Da in Wirbeltieren dieses Enzym nicht vorkommt, meinen die Hersteller, es sei eine für diese Lebewesen unkritische Substanz.

Den resistenten Pflanzen wird anstelle von EPSPS als Ersatzenzym beispielsweise eine Phosphinothricin-Acetyltransferase aus dem Bakterium Streptomyces viridochromogenes eingebaut.

Als am 6. November 1996 das Frachtschiff „Ideal Progress“ mit der ersten Ladung gentechnisch veränderter Soja im Hamburger Hafen eintrifft, projizieren Greenpeace-Aktivisten „Kein Gen-Soja in unsere Lebensmittel“ an die Bordwand. In einer begleitenden Presseerklärung [1] wird auf Studien verwiesen, die zeigen, daß Glyphosat beim Backen nicht abgebaut wird und, daß Glyphosat den Hormonhaushalt beeinflußt. Die von Monsanto vorgelegten Studien werden als wertlos eingeschätzt und die EU wird aufgefordert, vor einer Zulassung, eigene Studien durchzuführen, die auch die Möglichkeit einer allergenen Wirkung mit einschließen sollen.

In der Zwischenzeit sind einige tausende akute Vergiftungsfälle (Lungenödem, Herz-Kreislauf-Probleme, Nierenversagen) dokumentiert [2]. Obwohl nach §16 Chemikaliengesetz auch in Deutschland diese Fälle erfaßt werden, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) diese Zahlen nach 2007 nicht mehr heraus. Darüber hinaus ist eine Vielzahl chronischer Leiden im Zusammenhang mit Glyphosat dokumentiert. Beispielsweise konnte der Arzt Jayasumana die Ursache einer epidemischen Nierenerkrankung auf Sri Lanka mit 400.000 Betroffenen und 20.000 Todesfällen aufklären. Er zeigt die Wirkung von Glyphosat im Grundwasser auf. Glyphosat und sein Abbauprodukt Aminomethylphosphorsäure (AMPA) lösen Schwermetalle aus dem Boden. Diese Schwermetallkomplexe können von der Leber nicht entgiftet werden, da durch die Verwandtschaft mit der Aminosäure Glycin die üblichen Reaktionswege nicht ablaufen können. Erst in der Niere werden die Schwermetallkomplexe zersetzt und die Metallionen entfalten im Nierengewebe ihre toxische Wirkung [3].

Ergebnisse aus EU-initiierten Studien gibt es bis heute nicht. Viel zu spät sind inzwischen europäische Studienprojekte auf den Weg gebracht worden. Aber allein bis 2014 verzeichnet die US-amerikanische Datenbank PubMed 243 toxikologische Studien von denen 146 toxische Effekte durch Glyphosat aufzeigen [2].

Eine Aufmerksamkeit in den Medien erreichte der französische Forscher Séralini. Seine 2012 publizierten Fütterungsstudien an Ratten ergaben neben toxikologischen Effekten auch Nachweise für die Induktion von Krebs [4]. Kurz nachdem ein ehemaliger Monsanto-Mitarbeiter als Ressortchef für Biotechnologie bei der publizierenden Zeitschrift Food an Chemical Toxicology wurde, kam der Rückruf. Begründet wurde dieser mit einer Verfehlung der OECD-Richtlinien für Carzinogenitätsstudien. Séralini hatte die Studie ursprünglich auch nur zur Untersuchung der Toxizität geplant [5]. Gleichzeitig mußten Studien des Monsanto-Mitarbeiters Hammond [6], bei denen die Tiere nur über einen kürzeren Zeitraum beobachtet wurden aber er zu dem Resultat kam, daß es keine negativen Einflüsse gibt, nicht zurückgezogen werden. Séralinis Studie wurde dann 2014 von Environmental Sciences Europe erneut publiziert.

Während man einzelnen renommierten Wissenschaftsjournalen wohl eine interessengeleitete Publikationspraxis vorwerfen darf, werden Tierzüchter und Bauern mit Realitäten konfrontiert. Rinder magern ab, die Fruchtbarkeit sinkt und es kommt vermehrt zu Aborten. Bei Schweinen steigt die Zahl von Mißbildungen, z.B. offenes Neuralrohr und verstümmelte Gliedmaßen. Die selben Symptome treten auch bei der Landbevölkerung in Argentinien auf [7].

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Kein Persilschein für Glyphosat! Helfen Sie mit!

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Verantwortliche Behörden weisen den Betroffenen auch noch die Schuld zu; sie würden die Anwendungshinweise für Glyphosat mißachten und in ihren Ställen nicht ausreichend für Hygiene sorgen. Es ist eine zähe Arbeit für Nichtregierungsorganisationen, engagierte Wissenschaftler, Dokumentarfilmer u.a., die Zusammenhänge aufzuklären und an die Öffentlichkeit zu bringen.

Die Heinrich-Böll-Stiftung hat in einer Studie mit 2011 freiwilligen Probanden, die die Untersuchung auch selbst bezahlt haben, nachgewiesen, daß ca. 70% der Bevölkerung in Deutschland erheblich mit Glyphosat belastet sind [8].

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Offener Brief der Berliner FreidenkerInnen an alle, die sich für die Demo „Wir haben es satt“ engagiert haben

Donnerstag, 26. Januar 2017 von Webredaktion

Liebe FreundInnen,

die Abweisung der FreidenkerInnen von der Berliner Demo „Wir haben es satt“ am 21.1.2017 in Berlin, über die wir knapp berichteten, erfüllt uns mit Sorge und ist Anlass für den folgenden Offenen Brief.

Den Brief richten wir erstens an alle TrägerInnen, FörderInnen, UnterstützerInnen und MedienpartnerInnen der Demo „Wir haben es satt“ und weiter an alle FriedensfreundInnen, DemokratInnen und ökologisch Engagierten.

Wir bitten Euch, den Brief nach Euren Möglichkeiten weiter zu verbreiten.

1. Die Demonstration unter der Hauptforderung “Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ richtete sich mit vielfältigen konkreten Forderungen und phantasievollen Aktionen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung und der EU mit ihrer Förderung der Profitmaximierung der Konzerne und ihrer Missachtung der Lebensinteressen von Mensch und Tier.

Für einen Missklang sorgte frühzeitig Christoph Bautz von Campact (der einzige Redner, der sowohl während der Auftakt-, als auch auf der Abschlusskundgebung sprach) als er die TeilnehmerInnen rhetorisch fragte, wie sie die „Ereignisse des Vortages“ (20. Januar, Amtseinführung von Donald Trump) wahrgenommen hätten. Er gab gleich selbst die Antwort, dass das nur als „gruselig“ zu bezeichnen sei und hetzte dann ungeniert gegen den gerade vereidigten US-Präsidenten.

Der nur zögerliche Beifall an dieser Stelle deutete wohl an, dass viele der TeilnehmerInnen nicht in dieser Weise vereinnahmt werden wollten.

2. Zur gewünschten Zusammensetzung der Demonstration hatten die VeranstalterInnen frühzeitig Vorgaben gemacht. Auf Einladungsplakaten war zu lesen: „Unsere Demo ist kein Ort für Nazis, RassistInnen, Anti-EuropäerInnen, Anti-AmerikanerInnen und die Diffamierung von Bäuerinnen und Bauern.“

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Die sogenannten Anti-Deutschen waren offenbar von dem Verdikt ausgenommen.

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Während die Begriffe „Nazi“ (bzw. „Faschist“) und „Rassist“ weitgehend einheitlich verstanden und akzeptiert werden, sind „Anti-Europäer“ und „Anti-Amerikaner“ politische Kampfbegriffe. Auf diese Weise wurden und werden kritische Positionen zur EU-Politik der BRD-Regierung und zur Politik der Obama/Clinton-Fraktion diskreditiert. Die Freidenker lehnen dieses Begriffe ab (zusätzlich auch deshalb, weil mit „Anti-Amerikanismus“ implizit die USA mit ganz Amerika gleichgesetzt werden). Jedoch entzündete sich der Konflikt nicht an dieser Kontroverse.

3. Der Konflikt bestand darin, wie bereits kurz auf unserer Webseite dargestellt, dass die Freidenker der Demo verwiesen wurden (bzw. nur mit versteckter Fahne teilnehmen durften), weil sie, so wörtlich: Mit KENFM gesprochen und damit Verschwörungstheorien unterstützt haben“. Die Ordner verwiesen dabei mehrfach auf „Grundsätze der Demo“, die sie ohne jede Diskussion durchsetzen würden.

Wir konnten diese Grundsätze nicht veröffentlicht finden und müssen bis zum Beweis des Gegenteils annehmen, dass es sich hierbei um interne Absprachen handelt.

Wir haben später bei der Kampagneleitung „Meine Landwirtschaft telefonisch nachgefragt, ob an die Ordner entsprechende Anweisungen betreffs Verschwörungstheorien gegeben wurden, was die Auskunftsperson bejahte. Nicht explizit bestätigt werden konnte der konkrete Vorfall mit den Freidenkern (da natürlich niemand von der Kampagneleitung in diesem Moment zugegen war). Auf unsere Bitte, einen Kontakt mit dem Leiter/der Leiterin der Ordnergruppe zur Klärung der offenen Fragen herzustellen, wurde mit dem Abbruch des Telefongesprächs reagiert.

Um sicher zu gehen, stellten wir noch einmal per E-Mail das Problem darWir haben diese Grundsätze nicht finden können und fragen uns daher, ob wir Opfer übereifriger, inkompetenter, anmaßender usw Ordner wurden, von deren Vorgehen sich die Demoleitung distanziert und sich den Freidenkern gegenüber entschuldigt oder ob die Handlungsweise der Ordner den Vorgaben der Demoleitung entsprach.“ Eine Antwort blieb aus.

4. Wir meinen, dass die geschilderte Verfahrensweise eine rigide Zensur und zugleich Anmaßung darstellt. Uns beunruhigt, dass namentlich die Organisation Campact, die offenbar eine bedeutende Rolle im Kreis der VeranstalterInnen spielt, wiederholt (z. B. Demo gegen TTIP) in derartiger Weise agiert.

Betroffene, in diesem Fall wir Freidenker, werden der Maßregelung unterworfen

– NICHT auf Grund eigener Aussagen, schriftlich oder mündlich vertretener Positionen, sondern ALLEIN nach dem in keiner Weise akzeptablen Kontaktschuld-Prinzip.

– Einspruch, inhaltliche Auseinandersetzung gegen das Diktat der VeranstalterInnen ist nicht möglich.

Dass die Berliner und Brandenburger Freidenker gemeinsam erst am 23.10. 2016 in Berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema: Der neue Vorstoß der Gentechnikkonzerne – Krieg gegen die Nahrungssouveränität und die Ökologie“ durchgeführt hatten, konnte uns „Delinquenten“ nicht „entlasten“.

Ebenso wenig interessiert anscheinend, dass wir uns für Tierrechte einsetzen, z. B. mit einer öffentlichen Veranstaltung am 9.2.2017 in Berlin (zu der ALLE herzlich eingeladen sind).

– Unser demokratisches Recht zur freien Demonstrationsteilnahme im vorgegebenen thematischen und organisatorischen Rahmen wurde ausgehebelt. Faktisch haben die VeranstalterInnen ihre rechtsstaatlich genehmigte und garantierte Demonstration in eine privatisierte Veranstaltung mit privater Gesinnungspolizei verwandelt.

– Damit übten die VeranstalterInnen sowohl Zensur als auch Maßregelung gegen demokratische Kräfte in einem Umfang aus, wie es Demokratiefeinde hierzulande in ihren kühnsten Träumen derzeit nicht wagen.

Am Rande ist festzuhalten, dass es uns zwar ehrt, unter den Vielen, die als „VerschwörungstheoretikerInnen“ bezeichnet werden, herausgegriffen worden zu sein, andererseits ist es jedoch beunruhigend, mit welcher Härte und Professionalität (um nicht zu sagen Skrupellosigkeit) vorgegangen wird.

5. Diese Verfahrensweise von Campact und denen, die sie mittragen (was wir nicht allen MitveranstalterInnen unterstellen), bewirkt die Spaltung des demokratischen, umwelt- und friedensbewegten Widerstands. Campact hat in der Vergangenheit das Vertrauen vieler DemokratInnen durch verschiedene populäre Aktivitäten gewonnen. Leider mehren sich inzwischen Informationen, die zu der Vermutung führen, dass Campact gemäß der Konzeption der „Open Society“ handelt, einschließlich aktueller Direktkontakte zur Soros-/Clinton-Fraktion 

6. Campact ist nur eine von vielen „Organisationen der Zivilgesellschaft“ (NGO, NRO), deren oppositionelles Agieren zunehmend als zwiespältig, mitunter sogar als verdeckt systemkonform empfunden wird. „Otpor!“, „Avaaz“ oder „Adopt a Revolution“ sind seit langem als fragwürdig bekannt.

Die aufrichtigen Akteure des zivilgesellschaftlichen Widerstands, die Aktivisten für neue gesellschaftliche Perspektiven, brauchen Informationen und Methoden um sich in der Überzahl der Organisationsangebote zu orientieren und die für sie vertrauenswürdigen und am besten geeigneten heraus zu finden.

Daher ist es dringend erforderlich, dass neben der erklärten Programmatik jeder zivilgesellschaftlichen Organisation, aussagekräftige Informationen über ihre finanziellen Abhängigkeiten, ihre demokratische Verfasstheit, die tatsächlich gelebte Demokratie und über personelle Verflechtungen und Kontinuitäten öffentlich verfügbar sind.

Alle progressiven Organisationen sind aufgerufen, sich den Problemen der politischen Transparenz in der Zivilgesellschaft zu stellen. Die noch zu wenig bekannten Orientierungen der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ betrachten wir dabei als diskussionswürdig und hilfreich.

Berlin, 26.1.2017

Kollektive Leitung der Berliner Freidenker

Die Freidenker auf der schwarzen Liste von Campact

Sonntag, 22. Januar 2017 von Webredaktion

Gestern beteiligte sich eine Gruppe Berliner Freidenker an der Demo „Wir haben es satt!“, selbstverständlich hatten wir unsere Freidenkerfahne dabei.

Nach wenigen hundert Metern verlangten zwei Menschen vom Ordnungsdienst, dass wir unsere Fahne verstecken – mit der Begründung, dass keine Fahnen von (politischen) Organisationen erlaubt seien. Unsere Entgegnung, dass Linkspartei, Grüne und viele andere Organisationen ihren Fahnen zeigten und die Freidenker zudem keine politische Partei, sondern eine Weltanschauungsorganisation seien, wurde mit der weiteren Begründung abgewiesen, dass Freidenker mit KenFM sprechen und damit Verschwörungstheorien teilen würden. Unsere Ablehnung der Verschwörungstheoriekeule wurde von den beiden Herren abgewiesen mit der Begründungr, dass die Grundsätze der Demo so festgelegt seien und ohne weitere Diskussion so durchgesetzt würden.

Weitere Informationen in Kürze.

Gefährlich oder harmlos? Jetzt Transparenz bei Glyphosat fordern

Mittwoch, 26. Oktober 2016 von Webredaktion

Das Umweltinstitut München e. V. informiert:

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

im Streit über die Wiederzulassung des Unkrautvernichters Glyphosat verweisen Hersteller und Behörden immer wieder auf Studien, die belegen sollen, dass das Pestizid harmlos ist. Doch die genannten Studien sind bisher öffentlich nicht zugänglich und somit nicht überprüfbar.

Schon lange fordern wir daher die Herausgabe dieser Geheimstudien. Jetzt haben die Hersteller einen Leseraum in Brüssel eingerichtet, in dem die Studien für einige Wochen unter strengen Auflagen eingesehen werden können.

Unser Referent Karl Bär hat diesen Raum besucht, um sich selbst ein Bild zu machen. Unter ständiger Aufsicht durch Wachpersonal konnte er die Studien an speziellen Computern einsehen. Dabei durften weder Kopien noch Fotos gemacht werden, lediglich handschriftliche Notizen. Karl Bär: „Unter diesen Bedingungen ist es unmöglich, die 71 Studien einer ernsthaften Überprüfung zu unterziehen.“ So ein Leseraum ist offenbar kein Ersatz für echte Transparenz oder gar wissenschaftliche Auseinandersetzung!

Bis spätestens Ende nächsten Jahres soll die Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) vorliegen, auf deren Grundlage über die Wiederzulassung von Glyphosat entschieden wird. Schon mehr als 22.000 Menschen fordern mit uns: „Die ECHA darf keinen Persilschein für Glyphosat ausstellen.“

Wir fordern eine unabhängige und transparente Bewertung der Gefahren von Glyphosat: Machen Sie mit, schließen auch Sie sich unserer Aktion an.

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Das Umweltinstitut München e. V. informiert hier ausführlich über seine Tätigkeitsfelder, das Team und viele Aktivitäten. Zugleich erfüllt es nicht die Transparenzkriterien der Zivilgesellschaft, wie sie als Mindestkriterien u. a. von der ITZ hier definiert sind und zur Zeit von 790 zivilgesellschaftlichen Organisationen erfüllt werden.

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Kämpferisches Ende des MONSANTO-Tribunals

Donnerstag, 20. Oktober 2016 von Webredaktion

Presse Information vom 17.10.2016

Coordination gegen BAYER-Gefahren e. V.:

Die parallel zum MONSANTO-Tribunal in Den Haag stattfindende „People’s Assembly“ wurde mit dem Aufruf beendet, die Hauptversammlung des BAYER-Konzerns im 28. April 2017 zum zentralen Punkt des Widerstandes gegen BAYERs Übernahme von MONSANTO zu machen. Die Initiative der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) wurde entschlossen aufgenommen, das höchste Entscheidungsgremium der Aktiengesellschaft mit dem Protest zahlreicher Initiativen gegen Pestizide, Gentechnik und Saatgut-Patente hoch zwei zu konfrontieren.Die versammelte ca. 500 Teilnehmerinnen begrüßten die Ankündigung mit großem Applaus. Sie wurde somit zum Ausgangspunkt einer weiteren Stärkung des Widerstands gegen das Geschäftsmodell der Agro-Riesen, welches mit seinen weitreichenden Auswirkungen Mensch, Tier und Umwelt systematisch zerstört und durch die angekündigten Zusammenschlüsse noch einmal an Stärke zu gewinnen droht.

Das MONSANTO-Tribunal hat sich zum Ziel gesetzt, den weltweiten Opfern des Konzerns eine Stimme zu verleihen und die Rechtsverletzungen des Agro-Giganten aufzuarbeiten, um so auf ein markantes Defizit des internationalen Rechts zu verweisen. „Nun können wir Zusammenschlüsse der Agrochemie-Giganten beobachten, um noch machtvoller zu werden und noch mehr Kontrolle über das Essen auf unseren Tellern zu übernehmen. Es ist höchste Zeit, auf die wirklichen Kosten ihrer Operationen hinzuweisen“, so die Organisatoren. Zwei Tage lang haben deshalb renommierte RichterInnen 30 ZeugInnen aus allen Teilen der Welt angehört. Unter anderem berichten Mütter über die Vergiftungen ihrer Kinder durch Glyphosat, Kleinbauern und –bäuerinnen aus Mexiko über die Vernichtung ihrer Honig-Ernte durch das Pestizid, FarmerInnen über Patentverletzungsklagen von MONSANTO und WissenschaftlerInnen über die verheerenden politischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen des agro-industriellen MONSANTO-Modells. Ihr Urteil kündigten die JuristInnen für Dezember an. Die CBG hat in den Niederlanden darauf gedrungen, ihre Entscheidung auf jeden Fall auch schon einmal BAYER als möglichem Rechtsnachfolger von MONSANTO zuzustellen.

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