Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Erwägungen zum Sonntag #67 – Die Grenzgänger

Sonntag, 06. August 2017 von Webredaktion

Die Grenzgänger via: RotFuchs August 2017

„Lied der Kommunarden“, Text: Bertolt Brecht, Musik: Hanns Eisler

Bertolt Brecht: Bitten der Kinder

Dienstag, 26. April 2016 von Webredaktion

Redebeitrag von Horsta Krum beim Ostermarsch Berlin 2016

Bert Brecht: Bitten der Kinder

Die Häuser sollen nicht brennen. Bomber soll man nicht kennen.

Die Nacht soll für den Schlaf sein. Leben soll keine Straf sein.

Die Mütter sollen nicht weinen. Keiner sollt‘ müssen töten einen.

Die Häuser sollen nicht brennen

nicht in Syrien, nicht im Irak, nicht in Palästina; die Häuser sollen nicht brennen in Sachsen und nicht in Baden-Württemberg; die aus ihren brennenden Häusern in Syrien flohen, sollen bei uns nicht vor brennenden Häusern stehen.

Die Mütter sollen nicht weinen

Frau Ministerin von der Leyen, Sie haben sieben Kinder geboren. Möchten Sie auch nur eines guten Gewissens nach Afghanistan oder Afrika schicken, dahin, wo die Bundeswehr demnächst verstärkt anwesend sein wird? – Und die vielen, vielen Mütter in den Einsatzländern? Was sagt Ihr Gewissen als Chefin der Bundeswehr, wenn Kinder dort durch NATO-Soldaten getötet wurden, auch durch deutsche Soldaten?

Bomber soll man nicht kennen

Herr Bundespräsident Gauck, Sie nennen unsere Gesellschaft „glückssüchtig“, weil sie sich nicht an deutsche gefallene Soldaten gewöhnen will. Sie wollen uns einreden, dass Kriege heute notwendig und normal seien.

Herr Pfarrer Gauck, wie ich haben Sie haben einst, als Sie Pfarrer wurden, gelobt,

als höchste Autorität den anzuerkennen, nach dem wir Christen uns nennen, den, der gesagt hat: Glücklich die, die Frieden machen.

Sie sagen, Herr Bundespräsident, Deutschland müsse Verantwortung in der Welt übernehmen – bitte: übernehmen Sie Verantwortung für den Frieden, nicht für Kriege, für immer neue Kriege.

Das Amt des Bundespräsidenten ist auch als moralische Autorität geschaffen – und das ist gut für ein Land, das einst die Welt beherrschen wollte und Europa in Brand steckte. Welches Land, wenn nicht dieses, könnte und sollte seinen Verbündeten sagen, wie unverantwortlich Kriege sind!

Bomber soll man nicht kennen

DROHNEN soll man nicht kennen, Drohnen, die ihre Opfer zerstückeln, Drohnen,

vor denen die Opfer keine Chance haben. In Afghanistan – so schätzen Fachleute – waren es bis 2014 über 10.000 Tote, mehrheitlich Zivilisten; und um sie herum eine große Zahl von Menschen, die in ohnmächtigem Zorn als Verletzte, als Angehörige, Nachbarn mit betroffen sind. Wundern wir uns, wenn da Hass und Wut entsteht?

Die letzte Meldung aus Washington: 150 Drohnentote in Somalia – was da geschieht, ist MORD.

Wut und Hass ist entstanden, als amerikanische Soldaten und Soldatinnen

Iraker brutal gefoltert und zutiefst gedemütigt haben. Ebenfalls im Irak haben die USA Munition mit abgereichertem Uran eingesetzt. Wer Bilder von Neugeborenen und Totgeborenen gesehen hat, ihre entsetzlichen Verstümmelungen, und wer dann noch von den Werten der westlichen Kultur sprechen will, dem soll das Wort im Halse stecken bleiben.

Die Mütter sollen nicht weinen

Unzählige Mütter weinen auch da, wo westliche Länder zunächst nicht mit Waffen eingreifen. Ich erinnere an die Opfer des zweiten Weltkrieges; dieser Krieg dauerte sechs Jahre. In einem einzigen Jahr sterben heute in den südlichen Ländern fast ebenso viele Menschen an Hunger, Mangel an Medikamenten, an Wasser und an Bürgerkriegen, die das Elend auslöste.

2,2 Milliarden Menschen leben im Elend. Aber der Internationale Währungsfond zwingt sie, die Schulden in Devisen zurückzuzahlen und Produkte anzubauen, die wir hier billig kaufen. Dieser Wirtschaftskrieg – genau wie der Waffenkrieg – macht einige Reiche noch reicher.

Was da geschieht, ist ein Verbrechen an den Ärmsten dieser Erde!

Nein – damit wollen wir uns nicht abfinden; deswegen sind wir heute auf der Straße. Wir wollen eine andere Welt.

Alle sollen was bauen – da kann man allen trauen

heißt es weiter bei Brecht.

Ausgebrannte Häuser sollen aufgebaut werden;

Äcker sollen von denen verwaltet und bebaut werden, die dort wohnen.

Und für unsere Länder soll auch gelten:

Für agrarische und alle Rohstoffe sollen faire Preise bezahlt werden, denn nur dann:

kann man allen trauen

Traut nicht der Kriegspropaganda! Sie verbreitet gern Lügen, um die eigene Bevölkerung und auch das Ausland zu überzeugen, dass ein Krieg unvermeidbar sei. Das tat Nazideutschland 1939 beim Überfall auf Polen; das taten die USA 2003 bei der Bombardierung des Irak.

Nur im Frieden wächst Vertrauen.

Die Jungen sollen’s erreichen – die Alten desgleichen

Vertrauen soll wachsen – es soll wachsen auch in dieser Stadt, zum Beispiel rund um den Oranienplatz. Vertrauen soll wachsen in den Vorstädten von Paris und vor allem: in Brüssel-Melenbeek,.

Vertrauen soll wachsen in den Ländern, die der Krieg kaputt gemacht hat.

Die Waffen sollen schweigen, Drohnen sollen nicht morden,

Häuser sollen wieder aufgebaut werden,

Menschen sollen von ihrer Arbeit leben können,

sie sollen über ihr Land und ihre Bodenschätze selbst verfügen – dann wird der IS für sie kein Ausweg mehr sein.

Das sind doch fromme Wünsche, heißt es, diese nachgiebige Art wird keinen Frieden schaffen. ABER: außer Menschenleben, kosten Kriege ungeheure Ressourcen an Geld, an Material, an menschlicher Intelligenz. Das alles zusammen sollte doch wohl in der Lage sein, Alternativen zu finden. Und die gibt es bereits. Aber solange die NATO nur in der Kategorie Krieg denkt, haben alternative Denkansätze keine Chance. Und die gibt es bereits.

Deshalb:

Die Jungen sollen’s erreichen – die Alten desgleichen

Die Alten unter uns haben erlebt, wie der Krieg, den Nazi-Deutschland angezettelt hatte, nach Deutschland zurückkam. Ja, Kriege kehren an ihren Ursprungsort zurück,

und treffen dort ihre Opfer willkürlich: Paris am 13. November, Brüssel vor vier Tagen –

wir trauern um diese Menschen, die Opfer von Verbrechen wurden. Jeder dieser Toten ist einer, eine zu viel – UND wir trauern um die vielen Kriegsopfer im Nahen Osten, in Afghanistan, um die weinenden Mütter und ihre toten Kinder……

Im Namen der 87 Millionen Kinder, die jetzt in Kriegsgebieten leben, bitten wir:

Die Häuser sollen nicht brennen. Bomber soll man nicht kennen.

Die Nacht soll für den Schlaf sein. Leben soll keine Straf sein.

Die Mütter sollen nicht weinen. Keiner sollt müssen töten einen.

Alle sollen was bauen, da kann man allen trauen.

Die Jungen sollen’s erreichen, die Alten desgleichen.

War das nun quer oder schräg oder ein gewalttätiges Propagandastaccato?

Donnerstag, 10. März 2016 von Webredaktion

War es die Show des „Eintagsüberfliegers“, der gelegentlich mal nichts Falsches sagt, wie ein selbsternannter Schlichter verlautbarte?

Wurde da der Pappkamerad aufgestellt, gegen den anonyme Indymedianer (sorgfältig eingewiesen, beaufsichtigt und maßvoll belobigt von ihrem, na meinetwegen, anonymen „back officer“) mit jugendlichem Schneid ihre stumpfen Säbel schwangen?

War da irgendsoein „ich weiß nicht was“, den mensch eigentlich ganz gut findet (im Vertrauen gesagt: pst, eigentlich toll findet), neben dem mensch aber keinesfalls gesehen werden möchte (weil mensch POLITISCHE VERANTWORTUNG trägt).

Welche Verwirrung! Da sprach ein GeheimdienstlerInnenabkömmling, der im Abkömmling des GeheimdienstlerInnenopfers den Verbündeten fand. Doch darum ging es nur am Rande.

Einfach so: Gestern Abend stellte sich Ken Jebsen (geplant war es) den Berliner Freidenkern und ihren Gästen zum Gespräch – darüber, was freies Denken ist und wie es zu einem Aufschwung der Friedensbewegung beitragen kann.

Da waren drei Stunden viel zu kurz. Die 25 Teilnehmer hätten es leicht auf 100 Wortmeldungen gebracht.

Alle erlebten, dass leidenschaftliche politische Aufklärung befreit, dass sie schön macht, dass Meinungsstreit und brüderlicher, pardon geschwisterlicher, Geist zusammen gehören, dass da, wo Menschen einander aufmerksam zuhören, wenig Platz für Inhaber ewiger Wahrheiten ist.

Es wurden Vorschläge gemacht. Es wurden Vorschläge angenommen (meinte das der arme b b?).

Alle gemeinsam blieben so tief verschiedener Meinung. Und nirgends ein Abgrund. Und soviel neue Lust auf neue Gespräche. Und soviel fröhliche Gesichter auf dem Bild. Und Platz für mehr Gesichter.

Her mit dem Bild!

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